Erfolgserlebnisse für Jugendliche bei Schulpraktika
Bei der Umsetzung eines Glasentwurfes haben SchülerInnen die Gelegenheit, sich in praktischen Fertigkeiten zu erproben. Geduld und Ausdauer zu trainieren, ein Gefühl für Proportionen, Genauigkeit, Ursache/ Wirkungsmechanismen zu erfahren.
Eigeninitiative, mit der Zeit ein wachsendes selbständiges Vorausschauen ist verbunden mit der Faszination, eine Arbeit sich entwickeln zu sehen. Die wiederum steigert Zielgerichtetheit und damit die Lernbereitschaft.
Jugendliche lernen im Team sich zu unterstützen. Während der einzelnen Arbeitschritte merken sie zunehmend den Erfolg ihrer Hinwendung und der Auseinandersetzung. Letztendlich bereichert die Erfahrung handwerklich-künstlerischer Arbeit und stärkt das Selbstbewusstsein.
In diesem Sinn beginnt ein Praktikum meist mit sandbestrahlten Spiegeln, Tellern und Trinkgläsern, um an diesen ersten Erfahrungen die Methodik zu erlernen.
Mittelschule an der Wörthstaße, München
Praktikumsprojekt mit vier Bauphasen
Erstes Projekt: 5 Graffiti-Fenster
Schuljahr 2008/09
Fenstergestaltung mit sandgestrahlten Graffiti auf Floatglas, Werkraum im EG.
Schüler*innen der 8./9. Klasse der Mittelschule an der Wörthstraße, München und Schüler*innen der 9. Klasse der Waldorfschule Gröbenzell arbeiteten im Rahmen langfristiger Praktika gemeinsam an unterschiedlichen Tagen an diesem Projekt.
Das Thema Schrift ist auf 4 Fenstern mit unterschiedlichen Graffiti-Elementen und handschriftlichen historischen Schriftstücken umgesetzt. In Anlehnung an den sehr hohen Ausländeranteil der Schüler*innen wurde das Wort Schule in unterschiedlichsten Sprachen zu Mustern für Flächenfüllungen.
1. Preis im Münchner Schulwettbewerb zur Stadtentwicklung 2010.
Zweites Projekt: Spiegelobjekt
Schuljahr 2009/10
Spiegel vor dem Rektorat im 1. OG, beidseitig sandstrahlbearbeitet, mit LEDs hinterleuchtet.
Auch dieses Projekt wurde mit Jugendlichen der 8. Klasse der Mittelschule und mit Jugendlichen der 9. Klasse der Waldorfschule Gröbenzell im Rahmen langfristiger Praktika erarbeitet.
1. Preis im Münchner Schulwettbewerb zur Stadtentwicklung 2011.
Die aus kleinen Spiegelelementen hergestellte Spiegelwand gibt dem kleinen Raum eine pfiffige Note, da sich die hinter dem Spiegel angebrachten LED’s in einem Farbspektrum stetig verändern und durch die Schriften hindurchleuchten. Architekturelemente aus dem Schularchiv belegen die Entwicklung des Schulgebäudes.
Drittes Projekt: Traumraum
Schuljahr 2011/12
Traumraum im 2. OG Treppenhaus.
Acht Sprossenfenster-Rahmen, je 80 x 170 cm, bilden eine begehbare Glasinstallation und laden zum Verweilen und Studieren ein. Jedes Fenster ist mit sehr komplexen Sternmotiven in mundgeblasenem Echtantikglas sandstrahltechnisch graviert und laminiert. Fast ein sakraler Raum, der mit den Signaturen der Immigrant*innen Zeugnis für die Teilnahme an diesem Praktikum ablegt.
1. Preis im Münchner Schulwettbewerb zur Stadtentwicklung 2013.
Dieses Projekt wurde ausschließlich mit Immigranten der 8. Klasse der Mittelschule und Jugendlichen der 9. Klasse der Waldorfschule Gröbenzell im Rahmen langfristiger Praktika innerhalb eines ganzen Schuljahres erarbeitet.
Viertes Projekt: Respektraum
Schuljahr 2012/2013
Respektraum im EG der Wörthschule unter der Treppe: 5 Sprossenfenster-Rahmen, mundgeblasenes Überfangglas, sandgestrahlt, laminiert.
Dieses Projekt wurde wiederum mit neuen Immigranten der 8. Klasse der Mittelschule und mit Jugendlichen der 9. Klasse der Waldorfschule Gröbenzell ausgeführt.
Gelbe Fensterwand mit 3 Sprossen-Fensterrahmen, mit der Eingangsrede Nelson Mandelas und einem sandgestrahlten Mandala auf der Rückseite.
Blaue Fensterwand mit 2 Rahmen, mit Synonymen zu dem Begriff Respekt. Beidseitige Bearbeitung.
Alle 4 Glasprojekte der Wörthschule in München können besichtigt werden.